Georg Wurmitzer prejel Einspielerjevo nagrado
Nisem verjel v hvaležnost, pa ste me presenetili in razveselili, so se glasile uvodne besede zahvalnega govora letošnjega prejemnika Einspielerjeve nagrade na podelitvi v Tischlerjevi dvorani v Celovcu. Slavnostni govornik Nanti Olip je v svoji lavdaciji omenil le nekaj primerov dobrega sodelovanja.
“Če bi podrobno opisali politično delovanje Georga Wurmitzerja, bi to preseglo okvir letošnje podelitve nagrade. Naj torej izpostavim tiste konkretne, vidne in trajnostne projekte za slovensko narodnostno skupnost, ki jih je kot pristojni deželni svetnik in občinski referent na južnem Koroškem skupaj z zanesljivimi lokalnimi partnerji pomagal uresničiti. Zaradi svojega učinka in trajnosti so ti projekti tudi vzorčni primeri smiselne porabe finančnih sredstev z izjemnim dolgoročnim učinkom, s svojo prepoznavnostjo in obsežno dejavnostjo pa predstavljajo bogatitev za posamezne kraje.”
Laudatio Georg Wurmitzer, 10.11.2025
Spoštovane dame in gospodje, častni gostje, zastopniki medijev, društev in ustanov, predvsem pa današnji prejemnik Einspielerjeve nagrade. Vam vsem tudi z moje strani lep dober večer.
Geschätzte Damen und Herren, geschätzte Fest- und Ehrengäste, Vertreter der Medien, der Politik, der Vereine und Institutionen und besonders herzlichst begrüßt der Empfänger des heurigen Einspieler-Preises, Georg Wurmitzer. Euch allen auch meinerseits einen schönen, guten Abend.
Das politische Wirken Georg Wurmitzers im Detail zu beschreiben, würde den Rahmen der heutigen Preisverleihung sprengen. So sei mir erlaubt, jene konkreten, sichtbaren und nachhaltigen Projekte für die slowenische Volksgruppe in den Vordergrund zu stellen, denen er als zuständiger Landesrat und Gemeindereferent quer über Südkärnten gemeinsam mit verlässlichen Partnern vor Ort zur Umsetzung verholfen hat. Sie sind ob ihrer Wirkung und Nachhaltigkeit als Vorzeigemodelle von sinnvoll verwendeter finanzieller Zuwendung mit damit einhergehender enormer Langzeitwirkung, mit ihrer Leuchtkraft und breiten Aktivität eine Bereicherung für die betreffenden Orte und somit für das ganze Land.
In Anbetracht dieser Umstände ist auch die einstimmige Entscheidung des Auswahlgremiums des Rates der Kärntner Slowenen / Narodni svet koroških Slovencev und des Christlichen Kulturverbandes / Krščanska kulturna zveza zu Gunsten des Herrn Wurmitzer erfolgt. Als Vorschlagender wurde ich mit der Ehre betraut, an Stelle des Obmannes Dr. Valentin Inzko, der derzeit gemeinsam mit seiner Frau, Kammersängerin Bernarda Fink-Inzko in Argentinien weilt, die Laudatio zu halten. Beide übermitteln herzliche Grüße aus Buenos Aires verbunden mit Glücks- und Segenswünschen für den Empfänger des heurigen Einspielerpreises, Georg Wurmitzer.
Mein erstes Treffen mit Georg Wurmitzer geht auf das Jahr 1995 zurück, als ich nach den ersten, unmittelbaren demokratischen Wahlen zum Obmann des Rates der Kärntner Slowenen gewählt wurde und sich der damalige Volksgruppensprecher der ÖVP im Österreichischen Parlament auf dem Heimweg von Wien nach Kärnten zu einem Termin anmeldete. Ich konnte in meinen Aufzeichnungen nicht mehr zeitlich genau zuordnen, wer sich ob der gewaltigen demokratiepolitischen Willensbekundung, die durch die Wahlen des Rates erfolgt ist, früher ein Bild darüber vor Ort machen wollte: Georg Wurmitzer oder der jetzige Bundespräsident und damalige Volksgruppensprecher der Grünen , Alexander van der Bellen.
Georg Wurmitzer zeigte bei diesem Gespräch großes Interesse am Ablauf und der Organisation des basisdemokratischen Wahlprozesses des Rates und brachte ein, dass er als gebürtiger Kärntner keine Berührungsängste mit der Volksgruppe habe. Er sei gekommen, um das aufeinander Zukommen zu bekräftigen, zuzuhören, wo die Anliegen der Volksgruppe seien, was von der Politik erwartet wird und was er dazu beitragen kann, insbesondere in Hinblick auf eine zufriedenstellende Lösung der Ortstafelfrage in Kärnten.
Diese Grundeinstellung zu politischen als auch volksgruppenpolitischen Fragen, gepaart mit einem christlich geprägten Wertekompass hat uns in den Folgejahren und Jahrzehnten, in denen wir uns regelmäßig in verschiedenen politischen und beruflichen Funktionen getroffen haben, weit über die Grenzen der Volksgruppenpolitik hinaus zusammengeführt und freundschaftlich verbunden. Es sei mir daher gestattet, wie unter Freunden üblich, die protokollarische Höflichkeitsform abzulegen und das freundschaftliche DU verwenden zu dürfen.
In der Begründung für den Erhalt des heurigen Einspieler Preises wird die konkrete Unterstützung sichtbarer und nachhaltiger Projekte der slowenischen Volksgruppe in deiner Zeit in der Kärntner Landespolitik angeführt. Deinen Entscheidungen als Gemeindereferent zu Gunsten verschiedener Projekte für die slowenische Volksgruppe ist umso mehr Gewicht beizumessen, wenn man das politische Umfeld in Kärnten um die Jahrtausendwende betrachtet: In der Koalition mit der FPÖ unter Landeshauptmann Jörg Haider, der in seinem Machtwahn die Grenzen des Erlaubten beliebig verschob. Ich erinnere nur an seinen Ausspruch über die „ordentliche Beschäftigungspolitik“, dem du die „politische rote Karte“ des „NO GO“ gezeigt hast, über das Hinwegsetzen über Entscheidungen des Obersten Gerichtshofes in Bezug auf eine Regelung der Ortstafelfrage, bis hin zur Verweigerung deiner Unterschrift unter eine von Haider gewollten Wandelanleihe, die Kärnten in ein noch größeres finanzielles Desaster geführt hätte.
Dein Ansatz war ein anderer: Partnerschaft statt Hetze, ein Miteinander statt dem Nebeneinander, Begegnung auf Augenhöhe und Handschlagsqualität, Wertschätzung der slowenischen Sprache, für deren Erhalt es auch der notwendigen Infrastruktur bedarf, beginnend bei Kindergärten, über slowenische Vereine bis hin zu kirchlichen Institutionen.
Ich darf nun einige von dir unterstützten Projekte beispielhaft hervorheben um aufzuzeigen, welche positive Folgewirkung sie auf den Erhalt der slowenischen Sprache im Land, für die betreffenden Gemeinden und somit für das ganze Land hatten.
Kulturni dom Pliberk / Bleiburg
Gebaut und errichtet mit großer finanzieller Zuwendung der Republik Slowenien und finanzieller Unterstützung Südtirols, war die Restfinanzierung dieses Projekts für den Trägerverein als auch alle slowenischen Vereine von Bleiburg / Pliberk und Umgebung von größter Bedeutung, um sich befreit von Restverbindlichkeiten mit beiden Lungenflügeln atmend dem eigentlichen Zweck, der kulturellen Tätigkeit, widmen zu können.
Gemeinsam mit dem damaligen Obmann des Kulturni dom, Fric Kumer mit seinem engagierten Team und unter Einbindung der örtlichen politischen Entscheidungsträger war es möglich, die neu errichtete Infrastruktur für den eigentlichen Zweck lastenfrei zu übergeben. Der Weitblick ob dieser gemeinsam getragenen Lösung wird durch die Tätigkeit des Kulturni dom über mehrere Jahrzehnte bestätigt: es ist ein mit Programm und Inhalt prall gefülltes Kulturzentrum Bleiburgs, das den slowenischen Vereinen für ihre Tätigkeit Raum bietet, volksgruppenverbindend wirkt und im grenzüberschreitenden Kulturaustausch beispielgebend wirkt.
Otroški vrtec / Kindergarten Mavrica in Eberndorf / Dobrla vas
Der Bedarf an Kindergartenplätzen, die dem Wunsch der Eltern, auch die vor Ort und in den Familien lebendige slowenische Sprache in der Kinderbetreuung als selbstverständlich und zukunftsweisend zu integrieren, war sehr groß. Die konsequente Weigerung der Gemeinde, diesem Wunsch nachzukommen, aber ebenso groß bis unüberwindbar. Also bedurfte es einer Lösung, die in einer privaten Initiative um Gemeinderat Prof. Mag. Stefan Kramer gemeinsam mit dem örtlichen Pfarrer Janez Tratar gipfelte, welche ganz konkrete Umsetzungspläne schmiedete. Die bauliche Infrastruktur wäre in den umliegenden, zum Pfarrhof gehörenden Räumlichkeiten gegeben, für den Umbau und die notwendige Adaptierung als Kindergarten fehlte jedoch das Geld. Wie du dieses nachhaltig wirkende und für das Festigen oder Erlernen der slowenischen Sprache ab dem Kindergarten so wichtige Projekt mit den örtlichen politischen Entscheidungsträgern auf den Weg gebracht hast, dazu der Zeitzeuge Prof. Mag. Stefan Kramer:
Lieber Georg, die Einleitung hat Nanti Olip gemacht und ich darf das ausführen.
Unsere Wege kreuzten sich vor vielen Jahren und ich stehe heute hier, um einen weiteren Meilenstein in deiner Tätigkeit zu erwähnen und eine persönliche Anekdote zu teilen.
Du warst in der Funktion des Landesrates für die Gemeinden und wir schreiben das Jahr 1999. In Eberndorf / Dobrla vas hat man über den Gemeinderat versucht, ein slowenisches Kindergartenangebot einzurichten – der Versuch wurde jedoch politisch verhindert.
Als kreative und aktive Kultur- und Bildungsangehörige, haben wir uns in Eberndorf / Dobrla vas zusammengetan und gleich zwei Vereine gegründet.
Einmal für das zweisprachige Jugendzentrum / Mladinski center sowie den Verein für den mehrsprachigen Privatkindergarten MAVRICA. Als Verein mit vielen Idealisten und Idealistinnen haben wir das Experiment begonnen. Es folgten Tage, Stunden und Momente der Unsicherheit und Ängste, wie das Projekt finanziell umgesetzt werden kann.
Was also tun, wenn man nicht weiterweiß?
Wir haben uns an die Politik gewandt – jedoch nicht auf Gemeindeebene, sondern auf Landesebene. Durch das Vermitteln von Dr. Dr. Anderwald, ist unsere Eberndorfer Delegation bei dir gelandet. Und so sind wir einander begegnet. Du warst gewillt und mutig, unser Projekt zu unterstützen und wir mussten einen Weg finden, dies auch umsetzen zu können.
Du hast gesagt: „Ich will euch helfen, weil ich bereits als Bürgermeister erlebt habe, dass viele Projekte aufgrund von mangelnder Finanzierung nicht realisiert werden können.“
Ich kann mich gut daran erinnern, als wir den Budgetplan durchgegangen sind – du hast auf einem Zettel mitgeschrieben und wolltest von uns genaue Zahlen wissen.
Dann kam der Augenblick, als du uns angesehen hast und gesagt hast:
„Wie viel braucht ihr? Wenn ich einen Strich mache, dann ist es vorbei. Mehr gibt es nicht.“
In unseren Vorberechnungen sind wir von 2 Mio. Schilling ausgegangen, aber mutig war auch ich und habe in diesem Moment noch eine Million draufgelegt. Letzten Endes hast du den Strich bei 3 Millionen gezogen, die für die Realisierung des Projektes notwendig waren.
Du hast dein Wort gehalten und das 6-Millionen-Schilling-Projekt ist heute schuldenfrei und bietet vielen Kindern und Jugendlichen ein zwei- und mehrsprachiges Bildungs- und Betreuungsangebot.
Ich erinnere mich an eine zweite Anekdote mit unserem Pfarrer Janez Tratar.
Janez, pridi ven, da boš sam povedal.
Ich erinnere mich an unser erstes Gespräch, als wir dir von unserer Vision und unserem Baufortschritt erzählt haben. Und du hast gesagt– ich zitiere: „Herr Pfarrer, Sie wissen schon, dass sie mit einem halben Fuß im Gefängnis sind?“ und Janez hat gesagt…
à Janez govori!
Es hat geklappt – das Projekt wurde umgesetzt und lebt heute mindestens so gut wie damals!
Danke, hvala, Georg, dass du damals Mut bewiesen hast und uns vor allem auch durch deinen Einsatz, deine klare Positionierung unterstützt hast und so mit uns diesen visionären Weg gegangen bist, der heute für die nächste Generation Früchte trägt.
Um noch kurz im Jauntal / Podjuna zu verweilen, darf ich beispielhaft das Haus der Kultur in Schwabegg / Hiša kulture v Žvabeku, dem Sitz des örtlichen slowenischen Kulturvereines Katoliško prosvetno društvo Drava / Katholischer Kulturverein Drava anführen. Kulturelle Tätigkeit braucht die notwendige Infrastruktur, braucht Räumlichkeiten, in denen sie sich entwickeln und der sprachlichen und kulturellen Vielfalt Ausdruck verleihen kann. Dass sie damit nach innen gut arbeiten und sich nach außen gut und öffentlich repräsentieren kann, war dir als langjährigem Bürgermeister der Gemeinde Sirnitz/Albeck und später als Landesrat und Gemeindereferent nicht schwer zu erklären. Deiner inneren Überzeugung hast du konkrete Taten folgen lassen mit der Aufbereitung einer finanziellen Zuwendung für dieses Projekt, operativ durchgeführt hat es dein Amtsnachfolger Achill Rumpold.
Das Ensamble SANJE, das für das heutige musikalische Rahmenprogramm dieser Veranstaltung sorgt, HVALA / DANKE, hat in diesem Haus der Kultur / Hiša kulture in Schwabegg / Žvabek Heimat gefunden.
Die längste und bis heute anhaltende freundschaftliche Beziehung verbindet uns mit meiner Heimatgemeinde Zell / Sele. Du warst dabei, als wir den Wirtschaftshof / Gospodarski center der Interesna skupnost selskih kmetov / Interessensgemeinschaft der Zeller Bauern 1998 in Betrieb genommen und im Juni 2000 feierlich eröffnet haben. Dabei hast du die Gelegenheit wahrgenommen, mit dem ebenfalls anwesenden Landwirtschaftsminister der Republik Slowenien, Ciril Smrkolj, sofort in Kontakt zu treten, sich auszutauschen und zukünftig grenzüberschreitend zu kooperieren. Gemeinsam mit dem damaligen Präsidenten der Landwirtschaftskammer Kärntens, ÖR Walfried Wutscher – übrigens der Träger des Einspielerpreises 2011 – dem Kammeramtsdirektor Hanzi Mikl, dem grenzüberschreitend agilen Frontmann der Südkärntner Bauern, Stefan Domej ein über Jahre aktives Netzwerk aufzubauen, das dem jungen Staat Slowenien im Bereich der Landwirtschaft und bäuerlicher Organisationsstruktur enorm viel Kärntner Know how vermittelte.
2002 war du der Einladung des örtlichen Kulturvereines KPD PLanina aus Anlass des 100-jährigen Bestandsjubiläums gefolgt. Ich hatte den Eindruck, dass du einerseits begeistert warst vom vielfältigen kulturellen Angebot des Vereines, andererseits tief bewegt ob der Geschichte des Ortes, die sich in der kulturellen Tätigkeit in der Pflege der Erinnerungskultur zum Teil wiederspiegelt. Die tiefen Spuren, die das nationalsozialistische Regime in Zell / Sele hinterlassen hat, von Zwangsaussiedlung der slowenischen Familien über Verbot der slowenischen Sprache in der Öffentlichkeit bis hin zur Enthauptung der 13 Opfer aus Zell und Umgebung, sollten integrativer Bestandteil des Kärntner Geschichtsbewusstseins und der Erinnerungskultur sein.
Im Zuge dieser Veranstaltung haben wir auch den Zubau des Pfarrheimes besichtigt, der im oberen Bereich zugleich Haupteingang zur neuen Pfarrkirche in Zell / Sele ist. Durch teils verrostete und aus dem Beton hervorragende Eisenmatten war konkrete Einsturzgefahr nicht auszuschließen. Du hast umgehend den damaligen Bürgermeister Wassner beigezogen und unmissverständlich erklärt, dass ein sofortiges Beheben dem Bürgermeister als Baubehörde 1. Instanz obliegt, du aber bereit bist, das Finanzielle abzusichern. Daraus entstanden ist die tatsächliche Behebung der Schadstelle kombiniert mit einem großzügigen Zubau eines weiteren, vielseitig verwendbaren Raumes an den bestehenden Pfarrsaal und einer umfassenden Neugestaltung eines Begegnungs- und Erinnerungsortes in Zell / Sele, dem Vorplatz zwischen der alten und neuen Kirche.
Ein weiteres, in seiner naturgebundenen Schönheit und kärntenweit bewundertes Projekt gelang uns mit der Sanierung, des Zu- und Umbaues des Štadion pod Košuto, dem Koschutastadion, dem Fußballplatz des heimischen Sportvereines DSG Sele/Zell. Diese konkrete Unterstützung für die sportliche Infrastruktur wirkt nachhaltig, ist mit Leben erfüllt und ist Heimstätte für vielseitige sportliche Tätigkeiten in Zell / Sele. Das Erhalten der Anlage ist einerseits Ansporn für die dauerhafte Pflege und den Betrieb, andererseits Motivation für sportliche Aktivitäten auf hohem Niveau. Davon hast du dich erst kürzlich beim Spitzenspiel der Kärntner Unterliga Mitte zwischen der DSG Sele/Zell und der SGA Sirnitz persönlich überzeugt. Als Beifahrerin mit dir mit dabei war die Oma des berühmten Fussballstars und Sirnitz-Spielertrainers Martin Hinteregger, die HINTI OMA, die ich in dieser Runde herzlich begrüße. Liebe Gusti, herzlich willkommen unter uns.
Den Streifzug durch Südkärnten, wo du als Landesrat und Gemeindereferent bleibende Spuren hinterlassen hast, möchte ich im Unteren Gailtal, konkret in Göriach / Gorjane abschließen. Dem langjährigen Pfarrer Stanko Trapp bricht das Herz, dass er heute aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein kann. Die dortige Gemeindevertretung hegte den Plan, den alten Pfarrhof in Göriach /Gorjane , die Wirkungsstätte des berühmten Slowenen Matija Majer Ziljski, abzureißen, um dort die neue Bestattungshalle zu platzieren. Stanko Trapp mischte sich bei einem Vortrag, den du zu agrarpolitischen und regionalentwickelnden Themen gehalten hast unter die interessierten Zuhörer um anschließend an dich heranzutreten mit der Bitte, das im Referat Gesagte in eine konkrete Bitte, um den Erhalt des geschichtsträchtigen alten Pfarrhofes ummünzen zu dürfen.
Stanko Trapp hat mir erzählt, dass er von deiner Herangehensweise und deiner Empathie für den Erhalt des Slowenischen im Gailtal äußerst positiv überrascht war. Deine Worte waren:
„Ich schau mir das an, überprüfe was vorliegt, bewerte was ich für sinnvoll halte, bespreche es mit der politischen Vertretung der Gemeinde und dann setzen wir es um.“
Gelungen ist ein mit großzügigen Bedarfszuweisungs-Mitteln unterstütztes umfassendes Projekt: Erhalt des altehrwürdigen und für die slowenische Volksgruppe auf Grund der geschichtlichen Gegebenheiten sehr bedeutenden alten Pfarrhofs in Göriach / Gorjane und eine neue Bestattungshalle, die nun ein sehr gelungenes Ortsbild abrundet. Dafür darf ich dir im Namen von Stanko Trapp herzlich danken mit dem lobenswerten Beisatz: Ein Mann, der Wort gehalten hat.
Lieber Georg, unter den hier Anwesenden sind auch sehr viele Gemeinderäte der Einheitsliste / Enotna lista. Bei der Umsetzung der geschilderten Projekte hast du immer Wert darauf gelegt, demokratisch gewählte und somit mit dem notwendigen Rückhalt in der Volksgruppe ausgestattete Partner heran zu ziehen. Diese Begegnungen waren getragen von gegenseitigem Respekt, Dialog auf Augenhöhe, ohne Vorurteile und volksgruppenpolitische Barrieren. Danke dir dafür.
Du hast es auch nie verstanden, dass bei öffentlichen Wahlen gewählte Mandatare der Sammelpartei der Einheitsliste / Enotna lista, keine dem Mandatsstand prozentuell berechnete Parteienförderung bekommen, zumindest für die notwendige laufende Fortbildung. Du hast es eleganter gelöst in dem du als Gemeindereferent für die Mandatare der EL ein sehr umfassendes und auf die Möglichkeiten und Aufgaben in den Kontrollausschüssen fokussiertes Referat im Bildungshaus Sodalitas in Tainach / Tinje gehalten hast, um die Mandatare kennenzulernen und auf sie zuzugehen.
Danke dir dafür, mögen andere an dir ein Beispiel nehmen, wie Gleichberechtigung unter Gleichen gestaltet werden kann, nicht Konkurrenzdenken, sondern Begegnung auf Augenhöhe ist die vornehmste Form im Sinne einer demokratiepolitischen Grundhaltung.
Deinem Beispiel folgend hätte jeder Landesrat Kärntens genügend Möglichkeiten, das Slowenische in Kärnten als bereicherndes Potenzial zu fördern und durch entsprechende Taten mit Leben zu erfüllen. Von der Kinder- bis zur Altenbetreuung, den Gemeinde- und Verwaltungsbehörden, im Tourismus, in der Agrarpolitik, um nur einige zu nennen.
Die heute genannten Projekte für die slowenische Volksgruppe und somit für das Land Kärnten, die deine Handschrift tragen, haben ein unverwechselbares Merkmal: Schnell, konkret, großzügig und nachhaltig. Auch eine mögliche Denkanleihe für die Bundespolitik, die über das politische Alltagsgeschäft hinaus die Volksgruppen nicht außer Acht lassen darf, schnell, konkret, großzügig und nachhaltig die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die sprachlichen und kulturellen Juwele der Republik nicht verstummen werden.
Dankbar für deinen Beitrag für die Aktivitäten der slowenischen Volksgruppe als Landespolitiker und mit Achtung vor deiner politischen Geradlinigkeit mit einem heute mehr denn je notwendigen Wertekompass dürfen wir dir, lieber Georg, der Rat der Kärntner Slowenen / Narodni svet koroških Slovencev gemeinsam mit dem Christlichen Kulrurverband / Krščanska kulturna zveza den diesjährigen Einspielerpreis verleihen.